Diagnostik & Therapie
Infekte: Harnwegsinfekte sind leider keine Seltenheit und können v.a. bei Patientinnen immer wieder auftreten. Eine Abklärung chronischer Infekte und eine effektive Therapie sind unbedingt erforderlich, denn es können sich verschiedenste Ursachen dahinter verbergen. Ein Erregernachweis und eine maßgeschneiderte, stufenweise Therapie erleichtern die Situation dabei erheblich.
Krebsleiden: Die Diagnose „Krebs“ beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheitsbilder. Die Urologie ist mit 4 wesentlichen Krebsformen konfrontiert: Prostata-, Nieren-, Harnblasen- und Hodenkrebs. Die Diagnostik und die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach unterschiedlichen Kriterien und müssen auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt werden. Die Wünsche des Patienten fließen dabei in den Therapieentscheid mit ein und gemeinsam wird das weitere Vorgehen beschlossen. Die Information des Patienten über die verschiedenen Angebote der Therapie und die Empfehlung einer nachvollziehbaren Behandlungsmethode sind essentiell. Besonders bei Prostatakrebs sind unterschiedlichste Methoden (z.B. da Vinci Roboter assistierte [siehe linker, oberer Rand], endoskopische oder offene Operationen) möglich.
Schwacher Harnstrahl/Restharn: Kleine Harnportionen, schwacher Harnstrahl, häufiger Harndrang, v.a. nächtliches, mehrmaliges Entleeren der Blase oder auch ungewollter Harnverlust und viele andere Symptome können durch eine Vergrößerung der Prostata und ein damit verbundenes Erschweren der Blasenentleerung bedingt sein. Welche Behandlung notwendig ist und den gewünschten Erfolg bringt, kann mit einer gründlichen Erhebung der Krankheitsgeschichte und Untersuchungen vor Ort in den meisten Fällen erhoben werden. Nur in seltenen Fällen ist eine weitere Abklärung im stationären Bereich notwendig. Falls eine Operation notwendig ist, kann eine exakte Aufklärung über die unterschiedlichen Methoden (TUR-P, HolEP, Green-Light Laser [siehe rechter Rand] oder offene Operation) durchgeführt werden.
Harnverlust/überaktive Blase: Sowohl Frauen als auch Männer leiden unter Harninkontinenz, auch wenn die Ursachen sehr unterschiedlich sind. Eine Abklärung und Therapie ist zu empfehlen, nicht zuletzt wegen der deutlich eingeschränkten Lebensqualität. Falls erforderlich, ist die Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachärzten der Frauenheilkunde selbstverständlich.
Steine: Keine Seltenheit im harnableitenden System sind Steine. Diese können zu Infekten, Koliken und chronisch schleichend bis zum Funktionsverlust einer Niere führen. Auch hier ist die Abklärung und Planung einer Therapie von großem Nutzen. Sollte eine Computertomographie notwendig sein, wird eine Überweisung an ein Röntgeninstitut ausgestellt und anschließend mit Bildern und Befunden eine Therapie geplant. In akuten Fällen erfolgt die umgehende Überweisung ins Krankenhaus.
Fruchtbarkeit: Ein über längere Zeit bestehender Kinderwunsch kann für Paare eine langwierige und belastende Thematik darstellen. Ein Beratungsgespräch über mögliche Abklärungs- und Therapieoptionen beim männlichen Patienten ist für die Planung der weiteren Schritte wegweisend.
Vasektomie: Unter einer Vasektomie versteht man die Unterbindung und Durchtrennung beider Samenleiter (vas deferens) des Mannes. Hierbei genügt eine lokale Betäubung beidseits oberhalb der Hoden. Der Eingriff dauert in etwa eine halbe Stunde und hat keine wesentlichen Nebenwirkungen. Der Kinderwunsch muß abgeschlossen sein. Es erfolgt im Vorfeld eine ausführliche Aufklärung und Voruntersuchung. Die Operation wird an einem gesonderten Termin durchgeführt.
Nach 2 Monaten bzw. mindestens 20 Samenergüssen wird die erste Kontrolle durchgeführt; wenige Wochen darauf die zweite. Sind keine Samenzellen mehr unter dem Mikroskop sichtbar, ist von einer Sterilität auszugehen und erst dann kann die bisherige Verhütungsmethode beendet werden.